Das Quartier Baakenhafen hat seit Dienstag, den 27. Juni 2017 eine zweite Brücke. Die neue Querung für Fußgänger und Radfahrer verbindet den Nordteil mit der Halbinsel Baakenpark und dient gleichzeitig als Träger der Ver- und Entsorgungsleitungen des südlichen Baakenhafens, da hierüber zukünftig die gesamten Leitungstrassen für Gas, Fernwärme, Abwasser, Strom und Kommunikationsmedien laufen werden
Echte Präzisionsarbeit: Die zweite Brücke über den Baakenhafen wurde erfolgreich eingehängt.
Am frühen Morgen hatte ein eigens aus Holland angereister 300-Tonnen-Schwimmkran die massive Stahlkonstruktion von der Montagestelle am Baakenhafen emporgehoben und in Richtung Osten bugsiert. Am Haken des Kranauslegers schwamm die 67 Meter lange Brücke an ihren Bestimmungsort zwischen dem künftigen Gerda-Gmelin-Platz und dem Baakenpark, der neu gestalteten Halbinsel im Baakenhafen.
„So ein Manöver bedeutet echte Präzisionsarbeit im Millimeterbereich“, sagt Jürgen Rux, Bauingenieur und Senior Projektmanager bei der HafenCity Hamburg GmbH, die Bauherrin des Brückenbauwerks ist „Diese neue Brückenverbindung über den einen Kilometer langen Baakenhafen stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Quartiers mit insgesamt circa 2.200 Wohnungen und 4.500 Arbeitsplätzen dar“, erläutert Rux die Bedeutung der Brücke. Die Rad- und Fußgängerbrücke verbindet innerhalb des Quartiers Baakenhafen die Promenade Versmannkai mit der Spiel- und Freizeitinsel, dem Baakenpark. Brücken sind in Verbindung mit Promenaden das Rückgrat der feinmaschigen Fußwegeerschließung der HafenCity und stellen eine besondere Qualität des neuen Stadtraums dar.
Das schlanke Bauwerk ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, den die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Zusammenarbeit mit den Tragwerksplanern von Knippers Helbig aus Stuttgart 2013 für sich entscheiden konnten. In ihrer Materialität orientiert sich die Baakenparkbrücke an für den Hafen charakteristischen Elementen wie Schiffen, Schienen und der Konstruktion von Verladekränen. Die freitragende Stahlkonstruktion besteht aus zwei trogartigen Trägern, zwischen denen die Rohrleitungen aufgenommen werden. Der Scheitelpunkt des Brückenbogens ist bewusst leicht asymmetrisch in Richtung Kaimauer im Norden angeordnet, um eine möglichst breite Durchfahrt für die Barkassen zu ermöglichen. Durch die Faltung der Stahlbleche und den daraus resultierenden Schattenwurf wirkt die Brücke in der Ansicht leicht und schlank, das filigrane Geländer, bestehend aus nach innen geneigten Stahlstäben, horizontal gespannten Edelstahlseilen und einem Handlauf aus Holz, unterstreicht diese elegante Anmutung. Dem Brückenentwurf gelingt es, das Spannungsfeld zwischen kompakter "Leitungsbrücke" und elegantem Fußgänger- und Radfahrersteg aufzulösen.
Daten & Fakten
Länge: 67 Meter
Breite: bis zu 8,3 Meter
Laufbreite: ca. 6 Meter
Gewicht: ca. 280 Tonnen
Quelle: www.hafencity.com
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